Geschichte des Handballclubs DJK Konstanz

Anfang des 20. Jahrhunderts bildeten sich in den deutschsprachigen Gebieten Europas innerhalb den katholischen Jugendbewegungen die ersten Vereine unter dem Namen „Deutsche Jugendkraft“. Diese Benennung spiegelte deutlich den damals vorherrschenden Zeitgeist wider. Die Entstehung der zahlreichen katholischen Sportvereine führte 1920 zur Gründung des Dachverbands „DJK – Reichsverband für Leibesübungen in katholischen Vereinen“. Aufgrund der Konkurrenz zwischen den katholischen und den national ausgerichteten Vereinen war auch der Sportverband der DJK ein Opfer der Gleichschaltung während der Machtübernahme der Nationalsozialisten. Zahlreiche DJK-Vereine wurden 1933 verboten. Durch weitere Repressalien kam es 1935 zur vollständigen Auflösung des Verbandes der DJK und seiner Vereine.

In Konstanz entstanden in den 20er Jahren verschiedene Jugendvereine und Abteilungen, wie beispielsweise 1923 der TV Konstanz mit eigener Handballabteilung. Die katholisch orientierten unter diesen vereinten sich 1926 als DJK Konstanz. Die hohe Mitgliederanzahl belegt die Identifikation der Konstanzer Jugend mit dieser sportlichen Gruppierung, weshalb im Lorettowald ein eigener Sportplatz, der Tannenhof-Sportplatz, entstand. Auch die DJK Konstanz wurde 1933 aufgelöst.

Ab 1947 entstand die DJK neu und prägte seitdem die deutsche Sportlandschaft eindrücklich, auch weil Mitte des 20. Jahrhunderts Frauen in die sportlichen Aktivitäten miteinbezogen wurden. Heute hat der Verband knapp 500000 Mitglieder.

Der Konstanzer DJK wurde am 12. Dezember 1959 wiedergegründet und der Handballsport wurde wieder offiziell mit Spielbetrieb auf dem Tannenhof-Sportplatz aufgenommen, sodass sich im März des darauffolgenden Frühlings die Handballabteilung angeschlossen an den DJK Konstanz gründete. Beim zehnjährigen Jubiläum 1971 wurde der Kleinfeldplatz im Lorettowald fertiggestellt, der als Spielbetriebsstätte genutzt wurde. Einen eigenen Verein konnten die Handballer unter dem Namen Handballclub DJK Konstanz am 2. Februar 1977 gründen. Dieser fand sich drei Jahre später am 1. Juni 1980 mit dem TV Konstanz zur Spielgemeinschaft HSG Konstanz zusammen. In dieser Spielgemeinschaft blieben beide Vereine in Rechten und Pflichten selbständig, behielten ihre Strukturen bei und arbeiteten aktiv am Erreichen der angestrebten Ziele zusammen. Beim DJK-Bundessportfest 1989 wurde die weibliche A-Jugend des Vereins deutscher Meister; die Männer wurden Vizemeister.

Im Juli 2015 beendete der HC DJK Konstanz die Spielgemeinschaft, da ein eigenständiger wirtschaftlicher Träger für die erste Herrenmannschaft der HSG die Vereinsstruktur stark veränderte und sich somit die Ziele des HSG Konstanz e.V., der HSG Konstanz GmbH und des HC DJK Konstanz nicht mehr deckten.

Somit arbeitet der HC DJK Konstanz seit 2015 wieder als eigenständiger Verein und prägt die Vereinslandschaft in der Stadt am See. Die Heimspieltage werden in der Geschwister-Scholl-Sporthalle nahe dem eigenen Vereinsheim ausgetragen. Mit Engagement in der Jugendarbeit sowie im Erwachsenensport und erfolgreichen Handballspielen in der Bodenseeregion zeigt sich der HC DJK Konstanz mit den Vereinsfarben grün–weiß vorbildlich von seiner besten Seite.